„Lernhemmer“ – wie wir mit ihnen umgehen, bzw. sie vermeiden oder ihnen vorbeugen können

Stress, Frust, Angst, Prokrastination und Langeweile sind „Lernhemmer“ – sie hindern uns daran, unsere Kapazitäten optimal auszunutzen, sind konzentrationsstörend, beeinflussen die Produktivität und verringern unsere Motivation.

Hier ein paar Tipps, wie man mit diesen  „Lernhemmern“ umgehen oder sie aus dem Weg schaffen kann:

Stress:

Stress entsteht, wenn wir uns überwältigt fühlen, wenn der Aufgabenberg, der vor uns liegt, zu groß erscheint, wenn wir nicht wissen, wie wir die anstehenden Arbeiten zeitlich und/oder kognitiv bewerkstelligen sollen und wenn uns die nötige Struktur und Herangehensweise fehlt.

 

Um negativen Stress zu vermeiden, ist es wichtig, gut organisiert zu arbeiten. Ein Lernplan, eine gute Übersicht über Abgabe-, Test- und Prüfungstermine und ein Gefühl dafür, wie viel Arbeit oder Lernstoff zu einer bestimmten Zeit bewältigt werden kann, sind zur Stressvorbeugung wichtig.

 

Weiters ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig kompetente Hilfe zu holen bzw. zu wissen, bei welchen Aufgaben Hilfe von Nutzen ist und was man alleine bewerkstelligen kann. Resilienz ist die Fähigkeit, produktiv und gut mit verschiedenen Stressfaktoren umzugehen. Resilienzfähigkeit kann trainiert werden. Z.B. durch stressmindernde Ausgleichsaktivitäten wie Sport, Lesen, Entspannungspausen und ehrliche Gespräche über die momentane Befindlichkeit. Dabei ist es förderlich, Emotionen, Prioritäten und das eigene Handeln zu analysieren und zu beobachten und mit den eigenen Stärken und intrinsischer Motivation zu arbeiten. Viele kleine Schritte sind oft besser, als alles auf einmal ändern zu wollen!

 

Tipps gegen Stress: Übersicht behalten; planen; Ausgleich schaffen; Hilfe holen; Prioritäten setzen; realistische Ziele setzen; darüber sprechen;

 

Frust:

Frust tritt dann auf, wenn Dinge nicht so laufen, wie wir möchten oder wie wir es geplant haben. Wenn wir frustriert sind, wollen wir oft alles hinschmeißen und nichts mehr tun. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass diese Emotionen oft nur temporär sehr stark sind. Eine Ablenkung, etwas Abstand oder eine kurze Pause können hier oft Wunder bewirken. Weiters hilft es zu akzeptieren, dass Schwierigkeiten zum Leben dazugehören. Wir sollten uns nicht von unseren Emotionen überwältigen zu lassen, sondern mit etwas Abstand beobachten, ob wir in lösungsorientierter Weise an ein potenzielles Frustthema herangehen können.

 

Auch eine zweite Meinung oder ein Gespräch können uns neuen Mut schöpfen lassen. Manchmal ist es nützlich, bei gewissen Frustthemen einen Plan B zu haben - Schritte zu setzen, um den Frust schon im Vorhinein zu verringern und um das Gefühl zu haben, kompetent entgegenwirken zu können, wenn etwas einmal nicht gut läuft. Außerdem hilft es, sich in Frustrationsmomenten vor Augen zu halten, was man bereits geschafft hat und was gut funktioniert.

 

Tipps gegen Frust: etwas Abstand zur Frustsituati; Akzeptanz:  Schwierigkeiten gehören hin und wieder dazu; lösungsorientiertes Denken; Plan B machen; sich an Erfolge erinnern;

 

Angst:

Angst ist mit Sicherheit einer der schlimmsten „Lernhemmer“. Wenn wir Angst haben, werden im Körper Stresshormone ausgeschüttet. Der Körper bereitet sich auf Flucht oder Kampf vor. Bleiben diese aus, erstarrt er. Wir können uns nicht konzentrieren, verlieren den Überblick, haben Lernblockaden, sind unsicher und können nicht mehr klar denken.

 

Angst hat die verschiedensten Auslöser: Angst vor dem Versagen, Angst vor der Reaktion anderer, Angst vor Konsequenzen, Angst vor Enttäuschung und vieles mehr. Ganz wichtig ist es hier herauszufinden, was der Angstauslöser ist. Selbstkritik, gutes Zureden oder Schimpfen helfen bei Angst überhaupt nicht! Erst wenn man die Ursache der Angst herausgefunden hat, und ein gutes Umfeld zur Bewältigung schafft, kann man daran arbeiten, Ängste zu bewältigen.


Dabei ist es empfehlenswert, mit einer vertrauten Person oder einer Fachkraft darüber zu sprechen. Der Spruch „Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper“  ist vielen bekannt und in diesem Zusammenhang auch wichtig. Zu wenig Schlaf, ständiger Stress und gesundheitliche Defizite fördern eine negative Gefühlswelt. Auch die nötige Entspannung ist enorm wichtig. Eine geduldige Herangehensweise, schrittweise Bewältigungsstrategien und durch kleine Herausforderungen geschürtes Erfolgsgefühl und Selbstvertrauen zu üben, helfen oft dabei, die Angst zu verringern und zu bewältigen.

 

Tipps gegen Angst: Angstauslöser definieren; mit einer vertrauten Person darüber sprechen; gesunder und ausgeglichener Lebensstil; rechtzeitig Hilfe holen; Entspannungstechniken üben; persönliche Stärken fördern; Geduld; kleine Herausforderungen bewältigen, um Selbstbewusstsein zu stärken;

 

Prokrastination:

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Leichter gesagt als getan! Unser Gehirn ist darauf gepolt, angenehme Erlebnisse und Emotionen zu fördern und negative zu vermeiden. Leider bedeutet das, dass wir oft automatisch und unbewusst versuchen, unangenehmen Tätigkeiten aus dem Weg zu gehen. Dazu gehört auch das Ausführen von nötigen Arbeitsschritten und das Lernen von Dingen, die uns nicht unbedingt begeistern. Wir verschieben diese Aufgaben auf später, weil sie uns temporär keine Befriedigung bringen. Aber „später“ kommt früher als man denkt, und  Stress, Zeitdruck, Unruhe, Fehlerquellen und mangelhafte Vorbereitung lassen sich vermeiden, wenn man die Prokrastination in den Griff bekommt.

 

Routine kann hier hilfreich sein. Eine klare Struktur, automatisierte Vorgänge,  fixe Übungstermine und Arbeitszeiten erleichtern es uns, Aufgaben zu meistern, Energie und Zeit zu sparen und Freiraum für den nötigen Ausgleich zu schaffen.

 

Zu zweit oder in der Gruppe geht vieles oft leichter. Wer verbindliche Termine macht, beugt der Prokrastination vor. Wenn man sich z.B. mit Freunden zum Lernen verabredet, zur Hausaufgabenbetreuung geht oder einer Arbeitsgruppe beitritt, steigert das nicht nur die Motivation, sondern vermeidet auch das Verschieben von nötigen Aufgaben.

 

Ablenkungen vermeiden! Wer neben dem Lernen den Fernseher laufen hat oder zwischendurch „nur schnell mal“ auf Social Media schaut, bei dem ist prokrastinieren vorprogrammiert. Ablenkungen sind „Zeitfresser“ und stören Fokus und Konzentration.

 

Schwierige Aufgaben sollte man zuerst erledigen, damit der „Berg“ nicht mehr so groß erscheint und alles Folgende leichter von der Hand geht.

 

Außerdem ist es besser, Arbeiten, Aufgaben bzw. Lernkapitel öfter, dafür aber kürzer in Angriff zu nehmen, um mit größtmöglicher Energie und Konzentration zu arbeiten.

 

Tipps gegen Prokrastination: Routine schaffen; fixe Termine vereinbaren; Ablenkungen vermeiden; schwierige Dinge zuerst machen; kürzer, aber öfter lernen;

 

Langeweile: 

Nicht jedes Fach oder jedes Thema interessiert uns und doch müssen wir uns damit auseinandersetzen. Um Langeweile und Monotonie beim Lernen zu vermeiden, sollte man versuchen, möglichst viel Abwechslung zu schaffen.

 

Tipps gegen Langeweile:
Gestalte Lernmaterial farbenfroh und füge Bilder oder Skizzen hinzu - so kannst du dir den Inhalt visuell besser vor Augen führen.
Lerne Vokabeln im Gehen oder bei einem Spaziergang.
Lass dich von Freunden oder Verwandten abfragen und mache ein Quiz daraus.
Sprich Lernmaterial laut aus - was wir mit unserer eigenen Stimme sagen, merken wir uns besser.
Stell dir vor, dass das Lernthema eine Frage bei einer Quizshow ist und du kurz vor dem großen Sieg stehst. Mache regelmäßige Pausen und belohne dich, wenn du dein Ziel erreicht hast.
Such dir jemanden, der gut über das Thema Bescheid weiß und besprich es.
Führe dir vor Augen, wozu das Gelernte im Alltag Gebrauch finden kann bzw. in welchen Berufen das Wissen Einsatz findet.
Lerne mit Freunden, in der Gruppe oder mit jemandem, der dich motiviert.

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